Befunde

Was ist ein Befund?
Archäologen unterscheiden zwischen Funden und Befunden.
Unter Befunden versteht man Erdstrukturen wie Gräben, Gruben, Pfostengruben (z.B. von Zäunen und Häusern), Mauern, Gräber usw.
Die Befunde werden im Rahmen der Grabung dokumentiert und ausgegraben.
 

Funde
Archäologen unterscheiden zwischen Funden und Befunden.
Funde sind Gegenstände wie Tontöpfe oder Scherben davon, Mahlsteine, Münzen (findet man fast nie) usw. Die Funde werden im Rahmen der Grabung geborgen, gesichert, gewaschen, bearbeitet, datiert, inventarisiert und für die Abgabe verpackt.
Die Funde werden aus den Befunden geborgen und danach im Büro entsprechend bewertet und verpackt.
In Bayern wird die Gesetzgebung zum Fundeigentum im Augenblick geändert.

 

Geomagnetik

Es gibt zwar Möglichkeiten, den zu bebauenden Bereich vorher zu untersuchen (Geomagnetik) aber in Regel will der Bauherr unabhängig von etwaigen archäologischen Strukturen sein Haus oder Straße trotzdem genau dort bauen, wo er es geplant hat. Eine Voruntersuchung kann hier zwar eine Vorahnung geben, ob hier viel oder eher wenig oder gar keine Archäologie zu erwarten ist, sie ist allerdings nie ein Garant für Abwesenheit von Archäologie oder ein Ersatz für Oberboden oder gar Grabung.

 

Grabung

Zum Leidwesen des Bauherrn kamen archäologische Strukturen (Befunde) zutage.

Damit das Bauvorhaben durchgeführt werden kann, müssen sie nun nach Vorgabe des Landesamtes fachgerecht dokumentiert und ausgegraben werden. Erst danach kann oft erst der endgültige Aushub für den Bau erfolgen.

Es ist empfehlenswert, immer für eine Grabung genug Zeit einzuplanen. Auch wenn noch unklar ist, ob überhaupt Archäologie zutage kommt. Denn wenn sich wegen der Archäologie Folgegewerke wie die Bodenplatte verschieben, verschieben die weitere Gewerke wie den Heizungsbauer usw. Das ist dann meist das, was Zeit und Geld kostet. Mit einem Zeitpuffer passiert das nicht. Und kommt keine Archäologie zutage, ändert das nichts an der Bauplanung.
Nach Abschluss der Grabungsarbeiten im Feld, kann der Bauherr an die Folgewerke übergeben und mit seinem Bauprojekt fortfahren.

 

Oberboden

Ein Bagger trägt unter archäologischer Aufsicht die oberste Erdschicht ab. Das ist meist die eher braune Humusschicht. Bei diesem Schritt wird der gewachsene, oft eiszeitliche Boden, freigelegt. Hier zeigt sich in der Regel, ob es archäologische Strukturen in dem Bereich der Baumaßnahme gibt.

Andere Oberböden finden in Bereichen anderer Böden statt, wie in Flussauen, an Hängen, in Stadtkernen, usw.

Jeder Ort ist anders, die Böden und Voraussetzungen oft unterschiedlich. Erfahrung von Archäologen und Baggerfahrer entscheidet hier über unnötige, Zeit und Geld kostende, Arbeitsschritte.

Und wo wir hier beim Thema Geld und Zeit sind: Die Zeit von einem archäologischen Oberboden entscheidet sich in der Regel nicht am Archäologen oder den Baggerfahrer, sondern wie schnell der Baggerfahrer den Abraum weg lagern kann. Falls Platz genug neben der Fläche ist, kann der Baggerfahrer den Abraum gleich hier ablagern. Das geht meist am Schnellsten. Allerdings muss der Baggerfahrer dann später die Erde meist noch mal anfassen und verladen, damit sie abtransportiert wird. Solche Dinge sollten vorher besprochen und geplant werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.